Lexikon der Fachbegriffe

Fußbodenheizung auslegen
Vor der Auslegung einer FBH muss zuerst die Heizlast berechnet werden. Damit wird festgestellt weche Heizleistung durch die Fußbodenheizung im jeweiligen Raum abgedeckt werden muss.
Dann wird über die entsprechenden Oberflächen (Estrich, Fliesen, Parkett, Teppich,...) festgestellt mit welchem Abstand die Rohre der Fußbodenheizung, bei welcher Vorlauftemperatur und Wassermenge im jeweiligen Raum verlegt werden muss. Nur so ist es gewährleistet, dass die gewünschte Raumtemperatur bei angenehmer und komfortabler Oberflächentemperatur des Fußbodens erreicht wird.

Gebäudeheizlast
Die Gebäude-Heizlast ist die Grundlage für die Auslegung des Wärmeerzeugers und der Heizflächen (Fußbodenheizung, Heizkörper, etc.)
Bei der Festlegung der Gebäudeheizlast werden folgende Wärmeverluste eines Gebäudes berücksichtigt

  1. Alle Wärmeströme bzw. Transmissionswärmeverluste nach außen durch die thermische Hülle (Wand, Fenster Dach,…) des Gebäudes.
    Als Summe der einzelnen Räume – an die Außenluft, das Erdreich und an unbeheizte Räume.
  2. Alle Lüftungswärmeverluste (natürliche und mechanische Lüftung z. B. auch aus Lüftungsanlagen)
  3. Aufheizzuschläge der Räume
Grundlage zur Berechnung der Gebäude-Heizlast ist die DIN EN 12831…

Heizkörper auslegen
Dabei werden die passenden Heizkörper ausgewählt. Bei der Wahl des passenden Heizkörpers sind allerdings einige Paramter zu beachten. Grundlage zur Auslegung von Heizkörpern ist die Gebäude-Heizlastberechnung. Nicht nur die Leistung des Heizkörpers muss stimmen, sondern Typ und Anschlüsse müssen ebenso zur Einbausituation passen. Ein zu kleiner Heizkörper kann den Raum möglicherweise nicht ausreichend beheizen, ein zu großer Heizkörper nimmt zu viel Platz in Anspruch und erhöht die Kosten, oder ist optisch nicht schön.

Hydraulischer Abgleich
Der hydraulische Abgleich ist eine wichtige Grundlage um Ihre Heizungsanlage zu optimieren: Er stellt sicher, dass alle Heizflächen (Fußbodenheizung, Heizkörper,..) mit der richtigen Menge an Heizungswasser versorgt werden. Nur wenn ein Heizungssystem hydraulisch abgeglichen ist, kann sich die Wärme gleichmäßig im Haus verteilen.
Je nach Heizungssystem profitieren Sie bei einer hydraulisch abgeglichenen Heizung von bis zu 10 % Energieeinsparung und einem höheren Wohnkomfort.
 
Der hydraulische Abgleich ist auch im Rahmen einer Heizungsmodernisierung eine sehr wichtige Grundlage.
Z. B. Fördermittel werden nur bewilligt, wenn der Abgleich mit den entsprechenden Formblättern nachweislich vorgenommen wurde.

Rohrnetz Heizung auslegen
Das Rohrnetz der Heizung hat die Aufgabe, die Wasserströme auf die verschiedenen Heizflächen (Heizkörper/Fußbodenheizung) gezielt zu verteilen. Dabei sind die verschiedenen Heizlasten der Räume zu berücksichtigen. Ebenso müssen Strömungsgeschwindigkeiten im Rohr und Widerstände des Leitungssystems berücksichtigt werden.
Ansonsten kann es zu unnötig großen Heizungs-Pumpenleistungen und höheren Energiekosten bei gleichzeitig oft unangenehmen Fließgeräuschen kommen.
Im schlechtesten Fall wird die notwendige Wassermenge zur Abdeckung der erforderlichen Heizlast nicht erreicht und der Raum wird nicht warm genug.
Daher ist eine Berechnung des Rohrnetzes eine sehr wichtige Grundlage für eine funktionierende Heizung.

Rohrnetz Trinkwasser auslegen
Damit der Waschtisch im Erdgeschoss genauso gut versorgt wird wie die Dusche im Dachgeschoß müssen die Rohrleitungen entsprechend der gewünschten Nutzung ausgelegt werden. Dazu kommt dass der Wasserdruck im UG ist höher als der Wasserdruck z. B. in der 4. Etage. Wasser ist Lebensmittel und soll immer frisch und hygienisch an den Verbrauchstellen ankommen. Daher müssen viele Vorschriften für das Rohrnetz berücksichtigt werden. Das erste Gebot für die Auslegung von Trinkwasserleitungen lautet: So groß wie nötig – so klein wie möglich!
Die Vorgabe zur kleinen Dimensionierung ist aus hygienischer Sicht in den Fokus gerückt, denn höhere Fließgeschwindigkeiten sorgen für geringere Biofilme im Rohr und bieten damit weniger Chancen für Z. B. Legionellen. Dabei müssen Strömungsgeräusche und stehende Rohrstrecken vermieden werden, daher kommt der fachgerechten Rohrnetz-Auslegung von Trinkwasserleitungen eine immer größere Bedeutung zu.

U-Wert
Der U-Wert gibt an, wieviel Wärme durch ein Bauteil nach außen abgegeben wird und ist damit ein Maß für die Wärmedämmung eines Bauteils. Je kleiner der U-Wert, umso besser die Dämmung. Die Einheit des U-Werts ist W/m²K (Watt pro Quadratmeter und pro Kelvin).

Wärmedurchgangskoeffizient
Der Wärmedurchgangskoeffizient ist ein Maß für den Wärmedurchgang durch einen festen Körper von einem Fluid in ein zweites Fluid aufgrund eines Temperaturunterschiedes zwischen den Fluiden. Im Fall einer ebenen Wand gibt er den Wärmestrom je Fläche der Wand und je Kelvin Temperaturunterschied der beiden Fluide an.